Freitag, 10. Februar 2017

Einen Blog starten, Versuch Nummer zwei :D


Wo soll ich bloß anfangen? Nun ja, seit meinem letzten Eintrag hat sich eine ganze Menge verändert. Mal ganz von vorne:


Die Therapie, wegen der ich in der psychosomatischen Klinik war habe ich mit insgesamt 9 Wochen Dauer erfolgreich beendet. Im nachhinein wurde ich (viel zu) oft gefragt, ob es mir denn überhaupt etwas gebracht habe. Und ich muss sagen: Ja! Es war anders und weniger wirksam als ich es mir zunächst vorgestellt habe, aber es hat mir dennoch geholfen. Das ungehinderte quatschen mit den Therapeuten, die Auszeit von allem was mich Zuhause stresst und das Wissen, nicht alleine zu sein. Das alles war es, was mich letztendlich wieder aufgebaut hat. Ich habe zu dieser Zeit von meinem Therapeuten Antidepressiva verordnet bekommen und sie auch genommen...

...Bis eines schicksalhaften Tages... Aber langsam. Erinnert ihr euch an meinen Freund, den ich im letzten Eintrag kurz erwähnt hatte? Naja, er ist jetzt mein Ex! Und das mit gutem Grund. Leider hatte er einige unschöne Ticks und Macken, die ich nicht länger ertragen konnte. Und deshalb musste es so kommen...
Wir sind also im August in seine alte Heimat gefahren um den Geburtstag eines Freundes zu feiern. Und da stand er. Ein junger Kerl, gut 11 Jahre älter als ich und einfach total offen und sympathisch. Was da alles noch kommen würde wusste ich nicht, daher blieb erstmal alles beim alten... Erstmal... denn zwei Wochen später waren wir wieder dort.
Und es war das schönste, schicksalhafteste und glücklichste Wochenende meines bisherigen Lebens. Ich habe mich mit besagtem Kerl immer länger und tiefsinniger unterhalten, während sich mein damaliger Freund drei Tage lang exzessiv betrank. (Eine seiner schrecklichen Macken) Nun ja, ebendas war der Grund warum ich mich an diesem Tag gegen meinen Ex entschieden habe. Ich habe mich von ihm getrennt und die nächsten zwei Wochen bei meinem neuen Freund verbracht. Und ich bereue nichts! Es war eine Entscheidung, die mein Herz von alleine gefällt hat. Ich konnte sie nicht beeinflussen und ich bin froh darüber! Nach diesen zwei Wochen kam ich nach Hause und hatte eine ganze Menge zu klären. Ich führte also ein langes Gespräch mit meinen Eltern und versuchte mich um eine Wohnung zu bemühen.

(Zum besseren Verständnis: Meine Familie besitzt 4 Häuser in der Nachbarschaft und in einem davon leben wir. Das heißt: Im EG wohnen meine Eltern, im ersten Stock habe ich mit meinem Ex gewohnt und ganz oben wohnt mein Onkel. Bei der Trennung durfte mein Ex die Wohnung behalten, während ich wieder bei Mama wohnte. Also 4 Leute in drei kleinen Zimmern. Kuschelig!)

Keine Angst, die nächste Kehrtwende ist nicht mehr weit. ;)

Nach kurzer Zeit fing mein Freund an jede freie Minute bei uns zu verbringen. Das stellte auch für niemanden ein Problem dar, (vorausgesetzt dass er nicht immer hier schläft) bis wir im Dezember festgestellt haben, dass meine Tage ausbleiben... Ja, ihr könnt es euch denken... Am zweiten Januar haben wir einen Test gemacht und am nächsten Tag war ich bei meiner Ärztin. Lange Rede kurzer Sinn. Ich bin inzwischen im vierten Monat schwanger. :)

Für meinen Ex ein ziemliches Problem, denn er bekam die Kündigung wegen Eigenbedarf. Wir dürfen uns nun freuen eine eigene Wohnung zu bekommen und bald stolze Eltern zu sein. Und ein weiterer Vorteil: Mein Freund kann dann endlich vor Gericht gehen um seinen Sohn aus früherer Beziehung wieder sehen zu dürfen. :)

Soo, jetzt rauchen meine Finger und die Tasten glühen langsam, aber ihr seid auf dem neuesten Stand. Was die Angst angeht werde ich morgen einen extra Post verfassen um euch speziell darüber aufzuklären :)

Ich hoffe es war nicht allzu langweilig für euch :)

Machts gut :*

Dienstag, 17. Mai 2016

Wer bin ich und warum gibt es diesen Blog?


Hallo ihr Lieben,


Wie ihr bereits wisst, möchte ich euch mit der Veröffentlichung meiner Lebensgeschichte helfen, wieder zurück in ein normales Leben zu finden. Deshalb erzähle ich euch hier erstmal wer ich bin und wie alles begann...

Mein Name ist Sarah. Ich bin 21 Jahre alt und wohne in Zorneding, einem kleinen Vorort von München. Obwohl...Zurzeit ja eigentlich in Ebersberg...aber dazu komme ich später.
Angefangen hat alles an einem eigentlich ganz normalen Donnerstagabend. Meine Schwester war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 2 Jahre alt, ich selbst bereits 8. Wir haben uns damals ein relativ großes Zimmer geteilt, da wir nur eine kleine Wohnung hatten und kurz vorher ein Aupair-Mädchen aus der Slowakei zu uns gezogen war. In diesem Zimmer stand ein Riesiges Hochbett, mit einer kleinen Treppe die nach oben führte. Auf dieser Treppe saß meine kleine Schwester, als meine erste Panikattacke ihren Lauf nahm. Ich saß im unteren Bett und war eigentlich bereit ins Bett zu gehen, als ich ein kribbeln spürte. Es zog sich vom Bauch bis in den Hals, wo sich kurz darauf ein riesiger Kloß bildete. Ich begann zu schwitzen und zu frieren, zu Zittern un zu weinen. Und in meiner Angst mich übergeben zu müssen blieb mir nichts anderes übrig, als auf die Toilette zu rennen und die Panik auszuhalten. Von diesem Moment an ging das jeden Abend auf die gleiche Weise los. Teils hatte ich diese Angstanfälle sogar morgens, nach dem Aufwachen. Jeden Tag saß ich auf der Toilette und hatte einen Eimer im Arm, aus Angst mich übergeben zu müssen. Irgendwann hab ich es geschafft im Bett zu bleiben und nicht zur Toilette zu rennen, den Eimer hab ich aber nicht hergegeben.

Über die Jahre hat sich meine Angst gebessert. Ich dachte viele Jahre ich wäre alleine damit. Deshalb hab ich es immer alleine durchgestanden und hatte keine Möglichkeit, der Angst auszuweichen. Trotz den Panikattacken bin ich immer zur Schule gegangen wenn ich Gesund war. Ich bin bis vor kurzem immer normalgewichtig gewesen und habe bis auf Einzelfälle normal gegessen.

Triggerwarnung! (zart besaitete sollten den nächsten Absatz nicht lesen.)

Was mich auf lange Sicht immer stärker gemacht hat war die Konfrontation. Ich habe mich trotz der Angst sehr oft übergeben müssen. Angefangen mit 14, als ich mein Bett wegen eines Magen-Darm-Virus vollgespuckt habe. Dann mit 15 der Norovirus, als die ganze Familie mit Erbrechen und Durchfall flach lag. Mit 16 und 19 jeweils einmal vom Alkohol und mit 20 noch ein Magen-Darm-Virus. Und das ausgerechnet in der einen Nacht, in der ich das erste mal bei den Eltern meines Freundes übernachtet habe. Am schlimmsten von allen waren aber die zwei Wochen, in denen ich einen Salmonella-Virus hatte. Ich musste mich in dieser Zeit kein einziges mal übergeben. Aber ich habe es mir so sehr gewünscht. Mir war unfassbar schlecht, aber ich konnte mich nicht erleichtern. Stattdessen bin ich alle 10 Minuten zur Toilette gerannt weil ich extreme Magen-/Darmkrämpfe hatte.

Ich habe den obigen Absatz mir Absicht so Detailliert geschrieben, um euch zu zeigen, dass ich das alles überstanden habe. Ich habe weißgott wie viele Panikattacken und verängstigende Situationen durchlebt und ich habe mir oft gewünscht, ich könnte einfach sterben. Aber heute bin ich froh, dass ich so vieles durchmachen musste. Denn jedes einzelne mal hat mich insgesamt bestärkt.

Momentan befinde ich mich in stationärer Behandlung in einer psychosomatischen Station der Kreisklinik in Ebersberg - auch ein Vorort von München. Ich bin hier aber nicht nur wegen der Angst, sondern weil ich in ein tiefes Loch aus Depressionen, Selbstmordgedanken und Angst gefallen bin. Deshalb möchte ich auf diesem Weg meinen Weg aus den furchtbaren Umständen mit euch teilen und hoffe, dass ich euch damit auch ermutigen kann nie aufzugeben. :)

Das Leben ist schön. Niemand hat gesagt, dass es einfach wird! :)